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WLAN teilen: Mit dem Nachbarn oder der Nachbarin ins Web
Es gibt heute wohl kaum eine Wohnung, die kein WLAN hat. Der Router gehört zur Standardausrüstung. Muss aber jede Wohnung ihr eigenes Netzwerk haben und dafür zahlen? Warum nicht einfach den Internet-Zugang mit den Nachbar*innen teilen?
Wenn du zu Hause mit deinem Tablet oder Smartphone nach allen WLAN-Netzwerken suchst, merkst du schnell, dass meist jede Wohnung ihr eigenes WLAN-Netz hat. Wenn du das WLAN mit einem Nachbar oder einer Nachbarin teilst, senkt dies die Kosten für alle Beteiligten.
Viele Internet- und Telefon-Provider bieten heute fast nur noch kombinierte Abonnemente an. Die technischen Alleskönner - die Modems und Router - versorgen den ganzen Haushalt mit WLAN, mit Anschluss per Kabel, mit TV-Sendern und mit Telefonverbindungen. Günstig ist das alles nicht unbedingt. Es gibt also ein starkes Pro-Argument, sich mit dem Thema WLAN teilen zu befassen.
WLAN teilen: Die Reichweite
Für eine optimale Versorgung kommt es auf den geeigneten Standort an. Am besten stellst du den WLAN-Router in der Mitte deiner Wohnung auf. Eine gewisse Distanz zu Möbeln und anderen Gegenständen (vor allem Gegenstände aus Metall), die die Signale abschirmen könnten, erhöht die Effizienz des Wi-Fi. Ideal ist eine leicht erhöhte Position, zum Beispiel frei stehend auf einem Möbelstück.
Die meisten Geräte von grossen Anbietern wie Swisscom oder Sunrise decken die Fläche einer durchschnittlichen 4-Zimmer-Wohnung gut ab. Die Reichweite des Funknetzes ist aber stark von den Gegebenheiten im Gebäude abhängig. Holz, Aluminium oder Glas lassen die Signale praktisch ungehindert passieren. Das gilt auch für freie, offene Räume. Eine Wand aus Ziegelsteinen oder aus Beton sowie metallische Elemente stellen ein grösseres Hindernis dar. Nach mehr als ein bis zwei Zwischenwänden sinkt die Signalstärke und damit auch die Übertragungsgeschwindigkeit rapide. Vor allem Gipswände schirmen stark ab.
Die Reichweite macht also beim Plan, das WLAN zu teilen, in den meisten Fällen einen Strich durch die Rechnung. Schnelles WLAN, welches für mehrere Wohnungen funktionieren kann, ist in den meisten Fällen nicht möglich. Im nächsten Kapitel zeigen wir dir einige Möglichkeiten, wie du das Internet trotzdem teilen könntest.
WLAN teilen: Tipps zur Ausrüstung
Wohnst du in einer grossen Wohnung oder in einem grossen Haus? Wer das WLAN teilen will, muss die Infrastruktur dementsprechend anpassen:
- LAN-Kabel: Eine stabile und sichere Verbindung bieten immer noch die konventionellen Netzwerkkabel, selbst über grössere Distanzen. Baulich ist es allerdings aufwändig, wenn du nachträglich Kabel verlegen lässt. Viele moderne Wohnungen stellen aber an relevanten Orten eine LAN-Buchse zur Verfügung.
- Access Point: Ein Access Point (Zugangspunkt) ist meistens über ein Kabel mit dem Router verbunden und versorgt weitere Räume mit einem Drahtlosnetzwerk.
- Power-LAN-Adapter: Diese Adapter nutzen bereits bestehende Stromkabel im Haus zur Datenübertragung. Power-LAN-Adapter sind zwar praktisch, senken aber die Übertragungsgeschwindigkeit im Vergleich zu einem LAN-Kabel.
Ist WLAN teilen legal?
Grundsätzlich ist es legal, das WLAN zu teilen. Wie sieht es aus, wenn jemand deinen Anschluss für illegale Aktivitäten nutzt (Betrügereien, Pishing-Versuche, Hackerangriffe)? Es ist auch möglich, über das WLAN-Netz Viren oder Trojaner einzuschleusen. Das willst du natürlich verhindern.
Massgebend dazu sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) deines Providers. Eine Stichprobe dazu zeigt: Als Kund*in bist du in den meisten Fällen verpflichtet, das WLAN nur für den Eigengebrauch und privat zu nutzen. Es ist erlaubt, Gästen in der eigenen Wohnung oder vorübergehend den Nachbarn oder Nachbarinnen den Zugang zum eigenen WLAN zu ermöglichen. Ein Sprecher der Swisscom sagt dazu Folgendes: «Die Nutzung eines Anschlusses über den Eigenbedarf hinaus ist nicht mit den AGB's von Swisscom vereinbar.» Rechtlich gesehen bewegen sich die Kunden und Kundinnen in einer Grauzone.
Wenn die Nutzung nicht rein «privat» sondern geschäftlich ist, hast du die folgenden Möglichkeiten:
- Die meisten Router bieten die Möglichkeit, ein separates WLAN für Gäste einzurichten. Wie du ein Gäste-WLAN einrichten kannst, kannst du beim Provider anfragen oder im Handbuch nachlesen.
- Frag deinen Provider nach «Public Wireless Lan»-Lösungen. Solche Netzwerke eignen sich speziell für die öffentliche Nutzung. Sie genügen auch den rechtlichen Anforderungen, zum Beispiel der vorgängigen Registrierung aller Nutzer*innen.
Der Kunde ist haftbar
Was sagen Juristen zum Thema WLAN teilen? Wir haben David Rosenthal von der renommierten Zürcher Kanzlei Homburger, welche auf Kommunikationsrecht spezialisiert ist, gefragt. Das grundsätzliche Problem sei die Haftung des jeweiligen Kunden: «Der Betreiber eines Anschlusses muss damit rechnen, dass jede illegale beziehungsweise gesetzeswidrige Nutzung faktisch oder rechtlich auf ihn zurückfällt oder ihm Probleme bereiten kann.»
David Rosenthal hält es für wichtig, dass der Kreis der Personen, die auf das WLAN zugreifen können, beschränkt bleibt. «Ich würde meinen privaten Hotspot nicht für Dritte öffnen. Wenn ich aber Besuch habe, kann gerne jeder den Hotspot nutzen», erläutert der Jurist. So bleibt der Kreis der Benutzer*innen beschränkt und er wisse, um wen es sich handle.