Badezimmer renovieren: So sparst du Kosten und Zeit

Badezimmer renovieren: So sparst du Kosten und Zeit

30.10.2024

Eine Badsanierung erhöht den Komfort, die Lebensqualität und den Wert deiner Immobilie. Mit der richtigen Planung und fachkundiger Begleitung gelingt dein Projekt reibungslos. In diesem Ratgeber erfährst du in sieben Punkten, was du beachten solltest.

Autor: Bernhard Bircher-Suits, FundCom AG

Warum das Bad alle 20 bis 30 Jahre erneuern? Gemäss dem Immobilienbarometer von Raiffeisen Schweiz trägt die Modernisierung des Badezimmers wesentlich zur Werterhaltung und Wertsteigerung deiner Liegenschaft bei. Auch eine Studie von Wüest Partner bestätigt, dass sich ein renoviertes Bad positiv auf den Immobilienwert auswirkt, insbesondere in städtischen Gebieten mit hoher Nachfrage.

Auch Mini-Badumbauten kosten viel Zeit, Geld und Nerven

Gerhard Meier (Name geändert) wollte Ende 2022 nicht nur den Wert, sondern auch den Komfort seiner alten Ferienwohnung steigern. Unter anderem liess er das kleine Bad seiner Ferienwohnung umbauen und renovieren. Dabei sollte eine neue Regendusche mit faltbarer Glastrennwand über der Badewanne das Duscherlebnis aufwerten. Auch Möbel, Toilette, Fliesen und Handtuchwärmer wurden erneuert.

Rückblickend sagt Meier: «Die Planung, Handwerkersuche und -koordination sowie der Angebotsvergleich haben mich gefühlte mehrere Wochen Zeit und viele Nerven gekostet – und das für ein Bad von nur 2,5 Quadratmetern.» Die Umbaukosten für das Mini-Bad beliefen sich gemäss Gerhard Meier auf stolze 15'000 Franken.

Undichte Glastrennwand und Flecken am Boden

Meier beauftragte einen Sanitärinstallateur aus Basel, da vor Ort keine Handwerker verfügbar waren. Nach dem Umbau war die Glastrennwand undicht, und das Bad stand nach dem Duschen unter Wasser. Der neue Handtuchwärmer tropfte zudem und hinterliess Flecken auf dem Steinboden.

Ein lokaler Installateur stoppte das Tropfen, empfahl aber wegen Mängeln eine Neuinstallation der Duschtrennwand für 1'700 Franken. Meier bedauert: «Ich hätte den Mangel bei der Bauabnahme sofort rügen sollen.» Der ursprüngliche Installateur wies jede Verantwortung ab.

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Bei Auseinandersetzungen mit Handwerksfirmen leistet die Rechtsschutzversicherung wertvolle Dienste – dank ihr erhältst du in solchen Fällen anwaltschaftliche Unterstützung. Wie das genau funktioniert, erfährst du hier:

Baufachleute beiziehen kann sich lohnen

Das Beispiel zeigt: Es lohnt sich, auch bei kleineren Badumbauten Fachleute für das Projektmanagement, die Kostenkontrolle und die finale Bauabnahme hinzuzuziehen. Selbst kleine Sanierungen können komplex und teuer werden, da meist mehrere Handwerker wie Elektriker, Fliesenleger und Sanitärinstallateure beteiligt sind. Zudem treten in älteren Bädern oft Altlasten wie Asbest auf, und Leitungen müssen manchmal neu verlegt werden.

Badsanierung Schritt für Schritt planen

Ein Bad zu renovieren ist daher kein Projekt, das man spontan und ohne fachkundige Hilfe angehen sollte. Um den Bedarf für einen Badumbau gründlich zu analysieren, solltest du dir über deine aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse, den Zustand deines Badezimmers und die gewünschten Verbesserungen klar werden. Hier eine grobe Anleitung, wie du Schritt für Schritt vorgehst:

Schritt 1: Bedarf analysieren

Halte für dich fest, was in deinem bestehenden Bad nicht funktioniert oder dir nicht gefällt. Kläre folgende Fragen:

  • Gibt es Mängel wie kaputte Fliesen, Schimmel, Asbest oder undichte Armaturen?
  • Fühlt sich das Bad veraltet oder unpraktisch an?
  • Gibt es Engpässe bei der Nutzung durch mehrere Personen?
  • Sind die Sanitärinstallationen oder Leitungen veraltet und brauchen eine Sanierung oder komplette Erneuerung?

Tipp: Mache eine Liste aller technischen und optischen Mängel, um eine klare Vorstellung davon zu bekommen, was wirklich saniert werden muss.

Schritt 2: Funktionale Bedürfnisse prüfen

Überlege dir, wie du das Bad aktuell nutzt und wie sich deine Anforderungen in Zukunft ändern könnten. Dazu gehören:

  • Familienplanung: Werden Kinder einziehen oder ausziehen? Entsprechend kannst du das Bad umgestalten, um mehr Platz zu schaffen oder es zu verkleinern.
  • Altersgerechte Anpassungen: Möchtest du das Bad barrierefrei gestalten, um es zukunftssicher zu machen? Ebenerdige Duschen und Haltegriffe sind eine sinnvolle Investition für die Zukunft.
  • Zusätzlicher Komfort: Möchtest du dein Bad als Wellnessbereich nutzen, zum Beispiel mit einer freistehenden Badewanne, einer Sauna oder besonderen Duschsystemen? Überlege, was praktisch und auch wirklich notwendig ist – ein Dusch-WC bietet zwar Komfort, verbraucht aber Strom und kann von Funktionsstörungen betroffen sein.

Tipp: Denke langfristig und überlege, wie sich deine Lebensumstände verändern könnten. Andrea Ruepp von der Schreinerei Ruepp in Sarmenstorf (AG) rät: «Achte auf persönliche Bedürfnisse, besonders im Hinblick auf das Alter, um lange Freude am Bad zu haben.» Haltegriffe kann man nachrüsten, aber ein rollstuhlgängiges Bad sollte von Anfang an geplant werden.

Schritt 3: Platzangebot und Raumaufteilung prüfen

Schau dir die bestehenden Grundrisspläne deines Bades an. Reicht der vorhandene Platz aus oder möchtest du den Raum vergrössern? Mache dir folgende Überlegungen:

  • Nutzung der Fläche: Sind die aktuellen Möbel und Installationen gut platziert oder wäre eine Umgestaltung sinnvoll?
  • Stauraum: Hast du genug Platz für Handtücher, Pflegeprodukte und andere Badezimmerutensilien? Falls nicht, kann eine bessere Raumaufteilung helfen.
  • Neue Anordnung prüfen: Eine sinnvolle Anordnung der Badmöbel, Dusche, WC und Spiegelschrank beeinflusst den Komfort im Bad massgeblich. Yvonne Fischer, Beraterin beim Badeinrichtungsunternehmen Talsee in Hochdorf (LU), sagt dazu: «Der Tagesablauf im Bad ist bei der Planung mit zu berücksichtigen.» Nach dem Duschen benötigst du etwa einen Bereich zum Abtrocknen – idealerweise mit einer Sitzgelegenheit. Überlege, ob eine freistehende Badewanne sinnvoll ist oder ob eine grosszügige Dusche besser in den Raum passt. Allenfalls kannst du auch ganz auf eine Badewanne verzichten, damit sparst du viel wertvolles Trinkwasser und Platz.

Tipp: Skizziere den Grundriss deines Badezimmers mit einem der vielen online verfügbaren Badezimmer-Planungstools oder auf Papier und überlege, wie du die Anordnung der Sanitärgegenstände verbessern könntest. Stauraum ist im Bad essentiell. Denke an Einbauschränke mit verstellbaren Tablaren und Schubladen, die Platz sparen und trotzdem ausreichend Stauraum bieten.

Schritt 4: Design- und Materialwünsche festlegen

Überlege dir, welchen Stil und welche Materialien du in deinem neuen Bad haben möchtest:

  • Zeitloses Design: Setze auf schlichte und langlebige Materialien wie Naturstein, Holz oder Corian, die sich über viele Jahre bewähren. «Auch das Interesse an unterschiedlichen Strukturen und Materialien ist gewachsen. Hier spielt der Wunsch nach einer individuellen Umgebung eine grosse Rolle», ergänzt Fabian Roth, Co-CEO der Badeinrichtungsfirma Talsee. Besonders natürliche Materialien wie Holz seien gefragt, da sie dem Raum eine wohnliche Atmosphäre verleihen.
  • Pflegeleicht und praktisch: Materialien wie fugenlose Duschwände und leicht zu reinigende Oberflächen sparen dir langfristig Zeit und Arbeit. Ebenerdige, barrierefreie Duschen sind nicht nur altersgerecht, sondern auch sehr gefragt.
  • Beleuchtung: Überlege, wie du vor allem bei fensterlosen Bädern mehr Licht und Wohlfühlatmosphäre schaffen kannst. Mit gut platzierten LED-Spots schaffst du die passende Stimmung und stellst sicher, dass du dich im Spiegel auch perfekt siehst.

Tipp: Eine gute Inspirationsquelle für dein 'Traumbad' findest du in Ausstellungen, Wohnzeitschriften oder den Badezimmern von Freunden und Hotels. Halte deine Ideen fest und überlege, was für dich und deine Familie am besten passt.

Schritt 5: Budget festlegen

Erstelle basierend auf deinen Wünschen und Bedürfnissen einen groben Budgetrahmen. Deine Umbaukosten hängen von Faktoren wie der Fläche, dem Grundriss, den Sanitärapparaten, einer allfälligen Verlegung von Strom- und Wasserleitungen, den Extras und vom Stundenansatz der Handwerker ab.

Ein Badumbau kostet in der Schweiz je nach Umfang zwischen 15’000 und 70’000 Franken. Berücksichtige Puffer für unvorhergesehene Kosten wie etwa notwendige Leitungsverlegungen oder die Entsorgung alter Materialien. Zahle ausserdem nie alle Arbeiten im Voraus, sondern nur gestaffelt nach tatsächlich erfolgtem Baufortschritt.

Hier eine Übersicht der möglichen Budgetposten für deine Badsanierung:

  • Planungskosten und Projektleitung
  • Bauvorbereitungen: Abdeckungen und Staubschutzwände
  • Anpassungen von Installationen und Demontagen
  • Entsorgungskosten: Bauschutt, alte Möbel
  • Eventuelle Asbestsanierung: In alten Fliesen oder Decken
  • Bauliche Veränderungen: Grundrissveränderungen
  • Boden- und Wandbeläge: Maler, Plattenleger
  • Elektriker: Stromanschlüsse und Beleuchtung
  • Sanitärausstattung: Dusche, Badewanne, WC, Spiegelschränke, Möbel 

Schritt 6: Handwerker auswählen und koordinieren

Entscheide, ob du die Koordination des Badumbaus selbst übernehmen möchtest oder einen Architekten, Bauherrenberater, Badplaner oder Sanitärunternehmen hinzuziehen willst. Ein Profi hilft dir nicht nur bei der Planung, sondern sorgt auch dafür, dass das Budget eingehalten wird und die verschiedenen Gewerke reibungslos zusammenarbeiten. 

Tipp: Hole mindestens drei Offerten für genau dieselben Arbeiten und Produkte ein. Verlange von den Handwerkern zudem Referenzen von ähnlichen Projekten und spreche persönlich mit diesen Auftraggebenden. Beachte auch Google-Bewertungen von Unternehmen und wähle Unternehmen, die finanziell auf soliden Füssen stehen (bei Unsicherheit: Betreibungsauszüge verlangen). 

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Schritt 7: Zeit realistisch einplanen

Eine Badsanierung braucht nicht nur eine solide Planung, sondern auch viel Zeit. Neben der eigentlichen Umbauzeit von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen solltest du Lieferfristen für Fliesen oder Badmöbel mitberücksichtigen. Diese können bis zu zwölf Wochen dauern. Versuche, Leerzeiten beim Umbau zu vermeiden, da so rasch hohe Zusatzkosten entstehen können (Mietkosten für Bau-WC, Entsorgungscontainer-Miete, etc.).

Tipp: Mache einen detaillierten Ablaufplan der nötigen Umbauarbeiten oder verlange einen solchen Zeitplan von deiner Projektleitung.

Fazit: Mit guter Planung zum funktionalen Traumbad

Die Badsanierung ist eine grosse, aber meist lohnenswerte Investition. Mit guter Planung, Berücksichtigung deiner Bedürfnisse und erfahrenen Profis kannst du ein funktionales, stilvolles und zukunftssicheres Bad schaffen. Plane dein Budget realistisch und achte darauf, dass dein Bad auch langfristig Komfort bietet. 

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