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Rechtsschutz rund ums Wohnen
Gerade in Wohnangelegenheiten können Konflikte schnell hochkochen: Deswegen ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll.
Was ist eine Rechtsschutzversicherung?
Die Rechtsschutzversicherung kommt für Kosten auf, die in Zusammenhang mit juristischen Streitigkeiten entstehen: Diese beginnen bei der Beratung, umfassen den rechtlichen Beistand und erstrecken sich bis hin zu Prozess- und Anwaltskosten.
In welchen Situationen könnte ich eine Rechtsschutzversicherung benötigen?
Egal ob du im Eigenheim lebst, eine Immobilie vermietest oder selbst zur Miete wohnst: Beim Thema Wohnen gibt es immer wieder Konflikte, die eskalieren können und in denen ein Rechtsbeistand hilfreich ist. Da Anwaltskosten schnell die jährliche Prämie einer Rechtsschutzversicherung übersteigen, lohnt sich die Erwägung einer solchen auf jeden Fall.
Die folgenden Beispiele skizzieren typische Fälle von Streitigkeiten und rechtlichen Auseinandersetzungen, in die du (auch unverschuldet) geraten könntest:
- Du grillierst gerne im Sommer, dein Nachbar fühlt sich aber durch den Rauch belästigt.
- Die Bepflanzung deiner Nachbarin überragt die Grundstücksgrenze. Du möchtest, dass die Pflanze gestutzt wird, deine Nachbarin weigert sich.
- Dein Parkplatz wird regelmässig von einem Nachbarn besetzt, sein Verhalten ändert sich auch nach mehrmaligen Ermahnungen deinerseits nicht.
- Ein Besucher beschädigt dein Garagentor und möchte die Reparatur nicht bezahlen.
- Deine Verwaltung möchte den Mietzins nicht reduzieren, obwohl du einen Anspruch darauf hast.
- Bei der Wohnungsübergabe nach deinem Auszug kommt es zu Streitigkeiten mit der Verwaltung über die Haftung von Schäden.
- Du bist umgezogen, die Wohnungsübergabe hat stattgefunden; doch deine ehemalige Verwaltung zahlt die Mietkaution nicht zurück mit der Begründung, du hättest sie nie hinterlegt.
- Du vermietest selber eine Wohnung. Dein Mieter weigert sich aus deiner Wohnung auszuziehen, obwohl die Kündigung rechtmässig erfolgt und die Frist bereits verstrichen ist.
- Während des Hausbaus deiner Immobilie kommt es zum Baupfusch und das Generalunternehmen weigert sich zu haften. Neben der Bauversicherung und der Bauherrenhaftpflichtversicherung ist es beim Hausbau ratsam, auch durch eine Rechtsschutzversicherung versichert zu sein.
Rechtsschutzversicherung für Eigentümerinnen und Eigentümer
Wenn du eine Immobilie besitzt, trägst du einen Grossteil der Verantwortung für alles, was rundherum passiert. Das Problem: Du hast zwar die Verantwortung und bist deshalb auch in vielen Fällen haftbar, kannst allerdings nicht alles beeinflussen. Unfälle oder Streitigkeiten kommen vor, ohne dass sie zu verhindern gewesen wären.
Deshalb bist du mit einer Rechtsschutzversicherung gut beraten. Dabei sind die folgenden Teilbereiche bei Rechtsschutzversicherungen für Eigentümerinnen und Eigentümer besonders wichtig und sollten optimaler Weise in der Versicherung enthalten sein:
Nachbarrecht
Bei allen Streitigkeiten mit der Nachbarschaft.
Eigentums- und Sachenrecht
Bei Streitigkeiten um das Eigentum, dessen Grenzen oder die (u.U. auch im Grundbuch eingetragenen) Nutzungsrechte.
Miet- und Pachtrecht
Bei Streitigkeiten mit Mietparteien und Pächtern.
Vertragsrecht
Bei Streitigkeiten über einen Auftrag oder Werkvertrag, der sich auf die eigene Immobilie bezieht.
Schadenersatzrecht
Bei Schäden an der Immobilie bzw. wenn die Haftpflichtversicherung des Verursachers nicht bezahlen will.
Strafrecht
Bei strafrechtlichen Angelegenheiten.
Arbeitsrecht
Bei Streitigkeiten mit Angestellten, die für die Wartung oder Verwaltung deiner Immobilie verantwortlich sind.
Versicherungsrecht
Bei Streitigkeiten mit anderen Versicherungen wie z.B. der Gebäudeversicherung oder der Haftpflichtversicherung, die nach Schäden auftreten können.
Unser Tipp: Nicht immer sind diese Bereiche in der Basisversion der jeweiligen Rechtsschutzversicherung integriert oder sie sind auf eine bestimmte Deckungssumme begrenzt. Du solltest hier nicht am falschen Ende sparen und sicherstellen, dass du optimal versichert bist. Viele Versicherer bieten zusätzliche Immobilienrechtsschutzversicherungen an, wenn diese Spezialbereiche nicht schon in der normalen privaten Rechtsschutzversicherung enthalten sind.
Rechtsschutz für Vermieterinnen und Vermieter
Konflikte und Streitigkeiten mit Mietparteien sind leider nicht selten. Vermietest du selber, ist eine Rechtsschutzversicherung für dich deshalb sehr sinnvoll.
Ausserdem ist der Hauseigentümerverband eine hilfreiche Anlaufstelle bei Fragen oder Konflikten. Für einen Jahresbeitrag erhältst du auch dort eine erste telefonische Rechtsauskunft, die allerdings in Form von Telefongebühren kostenpflichtig ist.
Rechtsschutzversicherung für Mieterinnen und Mieter
Du besitzt keine Immobilie und wohnst zur Miete? Auch hier bist du natürlich nicht vor Rechtsstreitigkeiten gefeit: Schnell kann es zum Beispiel bei der Wohnungsübergabe zu Meinungsverschiedenheiten mit der Verwaltung kommen. Oder die Wohnung weist Mängel auf und du möchtest eine Mietzinsreduktion erwirken, deine Verwaltung weigert sich jedoch. Wer ist nun im Recht?
In solchen Situationen hilft dir eine Rechtsberatung weiter. Da das Stundenhonorar einer Anwaltskanzlei nicht selten die Prämie einer Versicherung übersteigt, ist es sinnvoll, eine private Rechtsschutzversicherung zu erwägen.
Kommt diese nicht für dich in Frage, kannst du als Mitglied des Mieterverbands von einer kostenlosen Rechtsberatung profitieren. Im Mitgliederbeitrag ist auch eine Rechtsschutzversicherung für Mietstreitigkeiten enthalten (sofern du zum Zeitpunkt des Schadens mindestens schon seit zwei Monaten Mitglied bist).
Unsere Tipps für den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung
Tipp 1: Leistungen vergleichen
Entscheidest du dich für den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, solltest du die verschiedenen Leistungen sorgsam vergleichen: Je nach Versicherungspaket sind unterschiedliche Bereiche inkludiert oder die Deckungssummen begrenzt. Sorge hier dafür, dass du in den für dich relevanten Fällen angemessen abgesichert bist.
Tipp 2: Mindestvertragslaufzeit von maximal einem Jahr
Wir empfehlen dir, die Versicherung zunächst nur für zwölf Monate abzuschliessen und danach zu prüfen, ob du sie erneuern oder allenfalls den Anbieter wechseln willst.
Tipp 3: Karenzzeiten beachten
Mache dir über eine Rechtsschutzversicherung schon Gedanken, bevor ein Rechtsstreit droht: Viele Versicherungen haben eine Karenzzeit von bis zu drei Monaten. Das bedeutet, dass du die Leistungen erst in Anspruch nehmen kannst, wenn diese Zeit (nach Abschluss der Police) verstrichen ist. Die Anbieter schützen sich so vor dem Fall, dass jemand die Rechtsschutzversicherung erst abschliesst, wenn bereits ein Rechtsstreit eingetreten ist.