Pergola bauen: Tipps für einen preiswerten, grünen Sitzplatz

Pergola bauen: Tipps für einen preiswerten, grünen Sitzplatz

05.03.2024

Eine Pergola ist eine ideale Bereicherung für Aussenbereiche wie Garten, Balkon oder Terrasse. Mit einem soliden Dach bietet sie dir einen zuverlässigen Sonnen- und Regenschutz. Do-it-yourself-Leute aufgepasst: Eine fest im Boden verankerte Pergola mit Dach benötigt in der Regel eine Baubewilligung. Mit unseren Tipps sparst du Geld und Nerven und verwandelst deinen Essplatz im Nu in eine grüne Wohlfühloase.

Autor: Bernhard Bircher-Suits, FundCom AG

Was ist eine Pergola?

Das Wort ‘Pergola‘ kommt vom lateinischen Wort ‘Pergula‘, was ‘Vor- bzw. Anbau‘ bedeutet. In der Antike wurden damit Säulengänge zwischen Gebäuden bezeichnet, die dazu dienten, die starke Sonneneinstrahlung im Mittelmeerraum zu mildern.

Heute bietet eine Pergola mit festem Dach Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen. Sie kann in einem Garten, auf einer Terrasse oder einem Balkon installiert werden und erweitert deinen Wohnraum, indem sie in der warmen Jahreszeit als Ess-, Sitz- und Liegeplatz dient. Ausserdem ist eine Pergola auch ein idealer Ort, um Reben, Rosen oder andere Kletterpflanzen anzubauen.

Holzpergola auf Balkon

Pergola auf dem Balkon

Pergola in einem Garten

Pergola im Garten

Pergola sollte Stürmen standhalten

Das dachte sich auch Architekt Jan, 49, aus Zürich. Er lebt mit seiner Familie in einem gemieteten Reihenhaus mit einer Pergola im Garten. Doch in einer stürmischen Sommernacht hatte der Wind das morsche Eternit-Welldach komplett weggeblasen. Jan sagt rückblickend: «Für einen solch heftigen Sommersturm war das alte Dach nicht mehr stark genug.»

Glück im Unglück: Die vier im Boden fest verankerten Granitsäulen und die Dach-Tragekonstruktion, bestehend aus parallel und quer aufliegenden Holzbalken, hielten dem Sturm stand. Auch die sich um die Granitsäulen rankenden Reben blieben unversehrt. Jan erklärt: «Ein Alu-Dach mit luftdurchlässigen Lamellen hätte dem Wind weniger Angriffsfläche geboten.»

Sonnenstoren-Stoff als preiswerter Eternit-Dachersatz

Doch wer eine solide Dachlösung aus Aluminium wählt, zahlt rasch mehrere tausend Franken. Der Vorteil von Aludächern mit beweglichen Lamellen bzw. Luftschlitzen: Im offenen Zustand lassen sie die Sonne durch. Im geschlossenen Zustand spenden sie Schatten und schützen vor Regen. Hobby-Handwerker Jan entschied sich für eine preiswertere Lösung: Er bedeckte den Sitzplatz neu auf eigene Kosten mit einem Textil-Dach.

«Ich wollte eine Dachkonstruktion, die primär vor der Sonne schützt.» Die Lösung: Jan verbaute einen wasserabweisenden, UV-beständigen Sonnenstoren-Stoff. Das neue Dach überzeugt sowohl optisch wie auch beim Preis – den Stoff bestellte Jan für wenige hundert Franken in einem Online-Baumarkt.

Wer für seine Pergola nur ein bescheidenes Budget hat oder möglichst umweltfreundlich handeln will, kann auf Online-Plattformen für gebrauchte Bauteile wie zum Beispiel Useagain oder Salza ein Schnäppchen machen. Mit Bauteilen aus zweiter Hand lässt sich Geld sparen. 

So baust du deine Pergola stabil und wetterfest

Um deinen zukünftigen Sitzplatz wetterfest zu machen, solltest du Folgendes beachten:

  • Stabilität: Beachte beim Planen und Bauen statische Grundsätze. Stelle sicher, dass die Pergola-Säulen fest im Boden verankert sind. In der Regel steht eine Pergola auf vier Betonfundamenten mit Aufschraub-Bodenhülsen oder bei anderen Untergründen auf Pfostenträgern. Das Dach sollte die Last von Schnee tragen können. Ziehe bei Unsicherheiten erfahrene Baufachleute bei der Planung und Ausführung bei.
  • Wetterfestigkeit: Verwende wasserdichte Materialien mit UV-Schutz, die für den Aussenbereich geeignet sind und Witterungseinflüssen standhalten.
  • Optionales Dach oder Überdachung: Ein festes Dach oder eine Überdachung kann zusätzlichen Schutz vor Regen bieten.

Die Qual der Materialwahl für die neue Pergola

Doch auf welche Baumaterialien setzen? Michael Hügli ist Managing Direktor beim Schweizer Handwerkernetzwerk Buildigo. Dieses hilft dir, die besten Handwerker in deiner Region zu finden.

Michael Hügli sagt: «Die Materialauswahl hängt vom persönlichen Geschmack, dem ästhetischen Gesamtbild, dem Budget und den funktionalen Anforderungen ab. Holz wird häufig für eine natürliche Optik und Wärme genutzt, ist dagegen etwas weniger wetterbeständig. Stein, Aluminium sowie Stahl sind wetterbeständig und wartungsarm.»

Bei der Materialwahl stehen dir folgende Optionen zur Verfügung:

Pergola aus Holz

Holz

Holz ist eine beliebte Wahl aufgrund seiner natürlichen Ästhetik und Wärme. Es ist jedoch wichtig, hochwertige und widerstandsfähige Holzarten zu wählen, die speziell für den Aussenbereich geeignet sind.

Pergola aus Kunststoff mit Holz-Optik

Kunststoff

Pergolas aus PVC-Kunststoff sind preiswert, leicht, korrosionsbeständig und einfach zu pflegen – und teilweise auch in Holz-Optik verfügbar, so dass sie ein 'natürliches' Aussehen bewahren.

Pergola aus Stahl

Aluminium/Stahl

Aluminium ist langlebig, leicht und erfordert wenig Wartung. Alu-Lamellen sind praktisch und teils elektrisch oder mit Kurbel bedienbar. Als robustere Alternative dazu bietet sich rostfreier Stahl an.

Pergola mit Steinpfosten

Stein

Steinpergolen sind robust und langlebig und verleihen dem Garten eine rustikale Note. Sie sind oft etwas teurer als andere Materialien und erfordern eine professionelle Verankerung im Boden.

Pergola mit Kletterpflanzen

Bepflanzung

Eine Pergola bietet ideale Stützstrukturen für Kletterpflanzen wie Reben, Kletterrosen oder Clematis. Solche Pflanzen verleihen dem Sitzplatz einen grünen Anstrich und natürliche Schönheit.

Selbstverständlich dient diese Auflistung lediglich zur exemplarischen Veranschaulichung und Inspiration – ob und wie sich eine Pergola für deinen Garten oder Balkon umsetzen lässt, können Profis am besten beurteilen: Bei Buildigo erhältst du kostenlos und unverbindlich Offerten von spezialisierten Handwerksbetrieben, die dir deinen Pergola-Traum verwirklichen.

Wer sich ein aufwändiges Bauprojekt ersparen will, kann auch auf fertige Pergola-Bausätze aus dem Baumarkt setzen. Bei solchen Fertig-Produkten sind schon alle notwendigen Holzquerschnitte und Abmessungen berechnet. Es besteht zudem keine Gefahr, ‘falsches‘ Material auszuwählen. Doch auch für Fertig-Bausätzen gilt der Grundsatz, dass die Pergola bewilligungsfähig sein muss und die Nachbarschaft nicht beeinträchtigen darf.

Bewilligungspflichten für Pergolas in der Schweiz

Was du bei der Planung ebenfalls beachten solltest: In der Schweiz sind grundsätzlich alle Bauten bewilligungspflichtig, die über eine feste Verbindung zum Boden verfügen. Wenn du gerne eine fest im Boden verankerte Pergola hättest, musst du meist bei deiner Wohngemeinde eine Baubewilligung einholen.

Die kantonalen Baugesetze besagen auch, für welche Bauten keine Bewilligung notwendig ist. Der Kanton Zürich hält beispielsweise in seiner Bauverordnung fest: «Keiner baurechtlichen Bewilligung bedürfen in Bauzonen Bauten und Anlagen, deren Gesamthöhe nicht mehr als 2,5 m beträgt und die eine Bodenfläche von höchstens 6 Quadratmeter überlagern. Sie sind jedoch bewilligungspflichtig in Kernzonen, im Geltungsbereich einer anderen Schutzanordnung oder eines Ortsbild- oder Denkmalschutzinventars und im Bereich von Verkehrsbaulinien.»

Pergolas, die temporär oder ohne festes Dach gebaut werden, können in vielen Kantonen ohne Bewilligung errichtet werden. Um Überraschungen zu vermeiden, solltest du dich beim zuständigen Bauamt über die für dein Projekt geltenden Regeln informieren.

Grenz- und Gebäudeabstände beachten

Gut zu wissen: Deine zukünftige Pergola muss auch die in deiner Wohnzone geltenden Grenz- und Gebäudeabstände einhalten. Ausserdem darf deine neue Pergola nicht die Aussicht der Nachbarschaft sowie deren Privatsphäre beeinträchtigen. Je nach Ausgangslage wird dein Bauvorhaben dann im ‘vereinfachten Anzeigeverfahren‘ ohne öffentliche Ausschreibung oder im ordentlichen Baubewilligungsverfahren geprüft.

Abhängig von der Grösse des Projekts ist es sinnvoll, frühzeitig das Gespräch mit der Nachbarschaft zu suchen und bei der Standortwahl im Garten oder auf der Terrasse genügend Abstand einzuplanen. Im besten Fall gewähren sie dir für deine neue Pergola ein Näher- oder Grenzbaurecht. Wichtig: Beginne erst mit deinem Bauvorhaben, sobald die Baubewilligung rechtskräftig ist.

Pergola bauen: Mit diesen Kosten musst du rechnen

Doch mit welchen Kosten musst du für deine Pergola rechnen? Die Kosten variieren je nach Grösse, Fundament und den gewählten Materialien sowie der Bepflanzung. Eine einfache Pergola aus Holz aus dem Baumarkt kostet je nach Grösse und Ausführung zwischen 500 und 3‘000 Schweizer Franken.

Eine Pergola aus Tessiner Granit mit vier Granitpfosten und Holzbalken, welche mit Pflanzen bewachsen werden, kostet gemäss Michael Hügli von Buildigo.ch «zwischen 1500 und 2200 Franken. Hinzu kommen Kosten für den Transport und die Montage.»

Fazit

Eine Pergola bietet dir nicht nur einen funktionalen Nutzen, sondern schafft auch einen ästhetischen Mehrwert fürs Auge. Sie verbessert zudem deine Lebensqualität im Freien. Mietparteien sollten mit der Eigentümerschaft regeln, wer die Kosten für eine neu erbaute Pergola trägt und ob es beim Auszug allenfalls eine Entschädigung für die auf eigene Kosten erstellte Pergola gibt.

Finde dein neues Zuhause

Du wünschst dir eine neue Wohnung mit Terrasse oder Balkon, um dort eine Pergola einzubauen und die Sonnenstunden zu geniessen? Hier findest du alle verfügbaren Mietobjekte bereits vorgefiltert aufgelistet: Einfach die gewünschte Ortschaft auswählen – und schon kannst du in Ruhe die Angebote durchstöbern.

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