Die Gebäudehaftpflichtversicherung: Alles, was du dazu wissen musst

Die Gebäudehaftpflichtversicherung: Alles, was du dazu wissen musst

28.02.2025

Stell dir vor, ein Besucher rutscht vor deinem Haus aus, die knorrige Eiche aus deinem Garten fällt über den Gartenzaun auf ein Auto – oder ein Ziegelstein auf den Kopf einer Passantin. In all diesen Fällen bist du als Eigentümerin oder Eigentümer einer Immobilie oder eines unbebauten Geländes haftbar und musst die Kosten für den entstandenen Schaden tragen. Hier bietet dir eine Gebäudehaftpflichtversicherung Schutz vor Ersatzansprüchen Dritter, die zu Schaden gekommen sind. Erfahre, was durch sie abgedeckt wird, wie sie dein Eigentum im Schadenfall schützt und was du bei einer Gebäudehaftpflichtversicherung alles beachten musst.

Haus- und Gebäudehaftpflichtversicherung: Was ist das?

Sobald Personenschäden durch dein Gebäude oder Grundstück entstehen, musst du für zerstörte Gegenstände oder nötige medizinische Behandlungen aufkommen – ebenso für einen etwaigen Verdienstausfall und allenfalls auch für Schmerzensgeld. Schlimmstenfalls können (bei schweren Personenschäden) auch lebenslange Rentenzahlungen fällig werden. Mit einer Gebäudehaftpflichtversicherung bist du finanziell vor solchen Risiken geschützt.


Der Unterschied von Gebäudeversicherung und Gebäudehaftpflichtversicherung

Der Unterschied zwischen einer Gebäudeversicherung und der Gebäudehaftpflichtversicherung besteht darin, dass erstere für Schäden am Objekt aufkommt, während Gebäudehaftpflichtversicherungen für Sach- und Personenschäden aufkommen, die durch Gebäude oder Grundstücke zustande gekommen sind. 

Wer braucht eine Gebäudehaftpflichtversicherung?

Der Abschluss einer separaten Gebäudehaftpflichtversicherung erübrigt sich teilweise, etwa dann, wenn ein passender Versicherungsschutz bereits vorhanden ist: Bewohnst du dein Einfamilienhaus oder eine Wohnung in deinem Mehrfamilienhaus mit höchstens drei Wohnungen selbst, werden sämtliche Kosten in den meisten Fällen von deiner Privathaftpflichtversicherung gedeckt und du kannst auf die Versicherung zur Haus- und Gebäudehaftpflicht verzichten.

In diesen Fällen ist die Gebäudehaftpflichtversicherung sinnvoll

  • Du wohnst nicht in deiner Eigentumswohnung.
  • Du wohnst nicht in deinem kleinen Mehrfamilienhaus (bis drei Wohnungen).
  • Du besitzt ein grösseres Mehrfamilienhaus.
  • Du vermietest dein Einfamilien-, beziehungsweise Ferienhaus.

Eine Gebäudehaftpflichtversicherung kommt an deiner Stelle für Schadenersatzforderungen auf. Zudem berät sie dich in Rechtsfragen und wehrt überhöhte oder unberechtigte Ansprüche ab. Entsprechend ist die Gebäudehaftpflichtversicherung sehr zu empfehlen. 

Insbesondere Stockwerkeigentümerinnen und -eigentümer sollten grundsätzlich eine gemeinsame Gebäudehaftpflichtversicherung in Betracht ziehen, da bei Haftpflichtschäden alle Eigentümerparteien dafür haftbar gemacht werden können. Eine gemeinsame Gebäudehaftpflichtversicherung beugt in diesem Fall möglichen Streitigkeiten vor. Wenn sie gemeinsam abgeschlossen wird, ergibt sich sogar eine sogenannte Subsidiärdeckung: Privathaftpflichtversicherungen übernehmen einen Teil der Entschädigung, sollte die Versicherungssumme der Gebäudehaftpflichtversicherung überstiegen werden.

Gebäudehaftpflichtversicherung – was ist versichert?

Es stellt sich die Frage, für welche Kosten die Versicherung aufkommt. Gesetzlich ist klar festgelegt, wann du in Schadenfällen als Haus- und Grundeigentümer haftbar wirst.

Beispiele, in denen die Versicherung zahlt

  • Ein Auto wurde durch einen vom Hausdach heruntergefallenen Ziegelstein beschädigt.
  • Eine Person ist auf dem Glatteis auf dem Gelände ausgerutscht und hingefallen.
  • Ein Gärtner hat sich in der Immobilie oder im Garten eine Verletzung zugezogen, die nicht mit einem Unfall zusammenhängt.

Viele Versicherungsgesellschaften bieten Gebäudehaftpflichtversicherungen an, die nicht nur durch dein Grundstück oder deine Immobilie verursachte Schäden abdecken, sondern auch Schäden, die durch zum Gebäude zugehörige Anlagen oder Einrichtungen entstanden sind. Dies beinhaltet unter anderem Tankanlagen, Abstellplätze, Einstellhallen für Motorfahrzeuge, Gartenteiche, Pools, Kinderspielplätze, Lifte oder Nebengebäude.

In diesen Fällen zahlt die Versicherung oft nicht

Der Schaden fällt am Gebäude selbst an. In diesem Fall wird eine Wohngebäudeversicherung benötigt.
Die Photovoltaikanlage hat sich vom Dach gelöst und einen Schaden verursacht – falls Photovoltaikanlagen nicht explizit mit abgesichert sind.

Gebäudehaftpflichtversicherung – Kosten in der Schweiz

Bei Forderungen von verletzten oder verunglückten Menschen oder bei zerstörten Gegenständen wie Fahrzeugen kann die Gebäudehaftpflichtversicherung hohe Kosten ersparen, weswegen die Versicherung durchaus sinnvoll ist. 

Die Kosten für eine Gebäudehaftpflichtversicherung in der Schweiz variieren und sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig: Handelt es sich beim Gebäude um ein Wohngebäude, eine Gewerbeimmobilie oder ein Mischobjekt? Was ist die Höhe der Deckungssumme? Was ist der Standort des Gebäudes? Und wie viele Stockwerke und Quadratmeter weist es auf?

Für Wohngebäude liegen die Prämien üblicherweise im Bereich von CHF 150 bis CHF 500 pro Jahr. Für Gewerbeimmobilien können die Kosten, abhängig von der Nutzung, erheblich höher ausfallen.

Tipp: Scheue dich nicht, Angebote zu vergleichen. Hole Offerten von verschiedenen Anbietern ein, um ein geeignetes Angebot zu finden.

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